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In memoriam Lee Konitz

Chantal-Renée Lehmann • 27. April 2020

In memoriam Lee Konitz
Ein Text von Chantal-Renée Lehmann
(Unter dem Unterpunkt "Videos" ist eine Aufnahme des Saxofonisten von 1973 verlinkt.)
Bild: Von Schorle - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=44835895

Lee Konitz – 
  Seine Jazz-Geschichte begann so circa 1939, denn da kaufte er sich seine erste Klarinette und brachte sich das Spielen bei. Erstmals war er tätig als Altsaxophonist bei Teddy Powell und Jerry Wald. Die erste Aufnahme von ihm entstand demnach 1947 und 1948 gemeinsam mit Claude Thornhill.
Mit 21 Jahren wurde er ein Mitglied im damals berühmten Miles Davis/Gill Evans-Nonett in New York, welches an Plattensessions von Birth of Cool beteiligt war. Die Mitgliedschaft in dieser Band zeichnete ihn aus, da er als einziger Weißer aufgenommen wurde. Die Aufnahmen dieser Zeit (1949-50) sind einer der Cool Jazz Ursprünge.
Während er in der Band war, arbeitete er gleichzeitig mit Lennie Tristano, einem Pianisten, und Warne Marsh, einem Tenorsaxophonisten, zusammen. Mit ihnen und Billy Bauer nahm er 1949 erste freie Improvisation auf.
Anfang der 1950er entfernte er sich dann vom Cool Jazz und fing an in Schweden zu arbeiten. 1952-54 spielte er wieder in Kanada mit Tristano in Stan Kentons Band. In dem Stück "New Concepts of Artisty in Rythm" ist er als Solist zu hören. 1953 entstanden gemeinsame Aufnahmen mit Gerry Mulligan, einem Baritonsaxophonisten. 1954/55 leitete Lee Konitz dann eigene Gruppen in New York und Boston.
Im Sommer des Jahres 1955 trat er dann mit Tristano in einem Restaurant in New York auf. Die Aufnahmen dieses Auftrittes sind unter dem Titel "Lennie Tristano auf Atlantic“ zu finden. Die erste Europatournee startete dann im Januar 1956 zusammen mit Hans Koller, Lars Gullin und Zoot Sims.
Trotz dieses musikalischen Erfolges übte Lee Konitz immer wieder ‘bürgerliche’ Tätigkeiten aus. Dies begründete er damit, dass er sich seine künstlerische Freiheit bewahren möchte. Ab Anfang der 1960er konzentrierte er sich z.B. auf eine Tätigkeit als Lehrer in Kalifornien.
1964 trat er dann jedoch wieder mit Tristano auf. Beim Charlie-Parker-Gedächtniskonzert in der Carnegie Hall stand sein Solo im Mittelpunkt. Daraufhin nahm er erneut etwas mit Mulligan und Bill Evans auf ("Revelation"). In der Zeit zwischen 1965/66 und 1968/69 spielte er auf vielen verschiedenen europäischen Festivals z.B. auf den Berliner Jazztagen.
Ende der 1960er Jahre kehrte er dann wieder zur Lehrtätigkeit zurück. In den 1970er Jahren trat er wieder vermehrt als Musiker in Erscheinung, machte Europareisen, Festivalauftritte, z.B. in Japan (1972), New York (1973) und Berlin (1973) und ein paar Plattenveröffentlichungen.
Zwischen 1975-1983 leitete er ein Nonett mit welchem er dann 1979 auch Europa besuchte ("Live at Laren"). Dort trat er auch mit Karl Bergers Woodstock Ensemble auf. Er war trotzdem die ganze Zeit weiterhin als Lehrer  tätig, wobei er das ab den 1980er Jahren verstärkt an Colleges tat. Ab den 1980er Jahren fing er ebenfalls an durch Jazzclubs in Europa zu ziehen und dort zu spielen. Er tat das bis ins hohe Alter.
Insgesamt kann Lee Konitz 150 Alben vorweisen, in welchen er entweder als Leader oder als Sideman zu hören ist. Seine Soloaufnahme "Lone Lee" von 1974 wird bis heute sehr geschätzt. 
Musikalisch war Lee Konitz auch von der Musik Debussys, Saties und Bachs angetan. Aufgrund dessen ging er mit dem "Lee Konitz String Project" auf Tour und improvisierte über Musik des französischen Impressionismus. Im November 2000 spielte er bei insgesamt zwei Konzerten mit dem Brandenburgischen Staatsorchester das für ihn geschriebene Konzert "Prisma" von Günter Buhles.
Nach diesem kurzen Blick in das Leben von Lee Konitz dürfte sich jetzt der ein oder andere fragen, wieso ich etwas über ihn schreibe. Lee Konitz ist am 14. April 2020 an den Folgen von COVID-19 im Alter von 92 Jahren von uns gegangen.
(Und noch einmal der Hinweis: Schaut Euch bei "Videos" mal die Aufnahme seines Auftritts von 1973 an und freut Euch an Lee Konitz' Humor und Virtuosität.)

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